ATG – Aachener Test zur Basiskompetenz in Deutscher Gebärdensprache

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Der „Aachener Test zur Basiskompetenz in Deutscher Gebärdensprache“ beinhaltet verschiedene Testverfahren zur Erfassung der kommunikativen Fertigkeiten in Deutscher Gebärdensprache. Ziel des ATG ist es, unabhängig von beruflicher, sozialer und schulischer Förderung und ohne Berücksichtigung kognitiver und stilistisch-rhetorischer Kompetenzen die Fähigkeit zum Gebrauch der DGS zu erfassen. Der Test wurde so konzipiert, dass er sowohl bei Gehörlosen als auch bei Hörenden, die Gebärdensprache als Fremdsprache erlernen, eingesetzt werden kann. Um den Einfluss von bewussten sprachlichen Kenntnissen möglichst gering zu halten, untersucht der Test vorwiegend unbewusstes sprachliches Wissen in hoch vertrauten, alltagsnahen Aufgabenstellungen.

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Der ATG besteht aus neun Untertests. Die Gliederung des ATG ergibt sich aus der systematischen Gegenüberstellung sprachlicher Modalitäten und sprachlicher Einheiten. Rechts im Bild sieht man die Einteilung der verschiedenen Subtests nach den sprachlichen Einheiten und Modalitäten. Im Verlauf des Tests werden rezeptive (den Empfang betreffend) und expressive (den Ausdruck betreffend) Anforderungen an den Probanden gestellt. Sie treten einzeln oder in Kombination auf. Die sprachlichen Modalitäten, also Aspekte, die bei der Bildung von Sprache mitwirken, und sprachliche Einheiten werden systematisch aufeinander bezogen.

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Bei den sprachlichen Modalitäten handelt es sich um rezeptive und expressive Sprachleistungen, sowie beide in Kombination. Die sprachlichen Einheiten beinhalten einzelne Gebärdenzeichen, Phrasen und Texte. Dabei werden die Einzelelemente der Sprache auf allen relevanten Ebenen erfasst: auf der sublexikalischen (kleinste bedeutungsunterscheidende Wortteile), der lexikalischen (Wortschatz), der semantischen (Bedeutung von Worten), der syntaktischen (Grammatik) und der textsemantischen (Bedeutung von Texten) Ebene. Die Komplexität der Aufgaben nimmt dabei immer weiter zu.

 

Dauer

Der ATG wurde in den Jahren 1991 bis 1994 in einem Forschungsprojekt an der RWTH Aachen entwickelt.

 

Förderung

Das Projekt wurde vom Landschaftsverband Rheinland und durch das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Team

Gisela Fehrmann, Prof. Dr. Walter Huber, Prof. Dr. Ludwig Jäger, Horst Sieprath, Isa Werth

Veröffentlichungen