KAP – Kommunikation am Arbeitsplatz
Im KAP-Projekt wurde eine CD-ROM zur Verbesserung der Kommunikation zwischen hörenden und gehörlosen Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz entwickelt. Sie enthält DGS-Gebärden für den Arbeitsalltag und richtet sich an Hörende, die an ihrem Arbeitsplatz mit Gehörlosen zusammenarbeiten.
Dieses Projekt entstand, weil Gehörlose im Arbeitsleben immer noch mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Das größte Hindernis besteht in der eingeschränkten und mühseligen Kommunikation mit Hörenden. Dadurch werden Gehörlose oft in ihren Fähigkeiten unterschätzt und geraten ins Abseits. Sie werden selten in neue Arbeitsaufgaben eingeführt und können sich sozial wenig austauschen. Häufig kommt es zu Missverständnissen, sodass sich die Beziehungen zwischen gehörlosen und hörenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zunehmend verschlechtern. Diese Situation sorgt für Unzufriedenheit bei allen Beteiligten.
Hörende sind häufig gerne bereit, einige DGS-Gebärden zu erlernen, damit zumindest einfache Fragen und Besprechungen mit gehörlosen Kolleginnen und Kollegen in der Deutschen Gebärdensprache abgehalten werden können. Vielen Hörenden macht es Spaß, sich in Gebärdensprache zu unterhalten und für die Gehörlosen bedeutet die Kommunikation in ihrer Sprache nicht nur eine Erleichterung im Umgang mit Hörenden, sondern auch deren Anerkennung als sprachliche Minderheit.
Neben der Verbesserung der Kommunikation verändert sich mit dem Einsatz der Gebärdensprache auch der Status der Gehörlosen am Arbeitsplatz: Sie wären nicht mehr Behinderte, die ein Sprachproblem haben, sondern Mitglieder einer kulturell-sprachlichen Minderheit.
Dauer
KAP wurde von 1997 – 1998 entwickelt und fertig gestellt.
Förderung
Das Projekt wurde vom Arbeitsamt Aachen durch die Finanzierung einer Mitarbeiterstelle gefördert.
Team
Uwe Zelle, Horst Sieprath, Stefanie Mierusch, Klaudia Grote